Published April 11, 2011 | Version v1 | https://doi.org/10.59350/7xc2q-8r277

Michael Konken: Urheber gegenüber Verlagen besser stellen

Creators

Das deutsche Urheberrecht steht abermals vor einer großen Reform, dem 3. Korb. Nahezu alle Beobachter, Verbände, die Politik, Kreativschaffende, die Wissenschaft und die Industrie sind sich einig, dass viel Handlungsbedarf besteht. Je nach Interessenslage wird er jedoch an unterschiedlichen Stellen gesehen. iRights.info hat nun eine Vielzahl von Experten gefragt, wo sie die größten Probleme im Urheberrecht sehen. Jeden Tag wird eine neue Expertenmeinung veröffentlicht. Heute: Michael Konken

Dringender Änderungsbedarf im Urheberrecht ist vor allem in der Beziehung der Urheber zu den Verlagen und sonstigen Verwertern zu lokalisieren. Die Verträge, vor allem die Höhe des Honorars, werden nach wie vor sehr häufig von den wirtschaftlich Mächtigen diktiert. Gemeinsame Vergütungsregeln wie z.B. für Tageszeitungen und solche für belletristische Autoren haben sich noch nicht hinreichend durchgesetzt. In anderen Schaffensbereichen, z.B. für die Übersetzer, fehlen sie bisher völlig.

Es sollte der Gedanke einer verbindlichen Schlichtung, wie er im Jahr 2002 erwogen worden ist, wieder aufgegriffen werden. Zudem sollte immer der gemeinsame Vertragszweck die Grenze für die Einräumung von Nutzungsrechten bilden. Urheber sollten nicht gezwungen werden können, einem Verwerter mehr Rechte einzuräumen, als es auch nach ihren Interessen notwendig ist, es sei denn, sie werden dafür angemessen bezahlt.

Es sollte klar gestellt werden, dass Urheber auf gesetzliche Vergütungsansprüche, wie sie durch Verwertungsgesellschaften wahrgenommen werden, nicht verzichten können. Ferner sollten alle gewerblichen Betreiber von digitalen Vervielfältigungsgeräten zur Zahlung einer angemessenen Vergütung an die Urheber verpflichtet werden, nicht nur die Hochschulen etc.

Zur Person

Michael Konken, Jahrgang 1953, ist Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten Deutscher Journalisten-Verband DJV. Er ist auf dem DJV-Verbandstag 2003 in Wiesbaden erstmals zum Vorsitzenden gewählt und 2005, 2007 und 2009 bestätigt worden. Er lehrt Journalismus und Politik an der Uni Vechta sowie Kommunikation an der Jade Hochschule. Konken arbeitete als freier Journalist für den Deutschlandfunk in Köln, für das Jeversche Wochenblatt sowie für Radio Bremen. Als Pressesprecher war er für die Stadt Wilhelmshaven und die Weltausstellung "Expo am Meer" tätig. Er ist Autor verschiedener Fachbücher aus dem Bereich der Kommunikation. Von 1999 bis 2003 stand Michael Konken als Vorsitzender an der Spitze des DJV-Landesverbandes Niedersachsen.

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Das deutsche Urheberrecht steht abermals vor einer großen Reform, dem 3. Korb. Nahezu alle Beobachter, Verbände, die Politik, Kreativschaffende, die Wissenschaft und die Industrie sind sich einig, dass viel Handlungsbedarf besteht. Je nach Interessenslage wird er jedoch an unterschiedlichen Stellen gesehen. iRights.info hat nun eine Vielzahl von Experten gefragt, wo sie die größten Probleme im Urheberrecht sehen.

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UUID
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GUID
https://irights.info/sandbox/?page_id=7016
URL
https://irights.info/artikel/michael-konken-urheber-gegenber-verlagen-besser-stellen/7016

Dates

Issued
2011-04-11T22:00:00
Updated
2014-06-20T13:40:47