Georg Fischer

Zum 74. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland muss niemand für das
gemeinfreie Original des Grundgesetzes unter die Erde steigen: Ein
Digitalisat ist nun online verfügbar. Ein Online-Vertragsgenerator hilft
dabei, passgenaue Musterverträge für Open-Access-Publikationen zu
generieren. Und das Justizministerium startet eine Umfrage zum E-Lending
in Bibliotheken.

[]{#more-31908}

::: {.merksatz}
**Überblick**

- [Gemeinfreies BRD-Gründungsdokument online frei zugänglich](#1)
- [Digitaler Vertragsgenerator unterstützt Autor\*innen bei
  Open-Access-Veröffentlichungen](#2)
- [Info-Podcast zum E-Lending, Justizministerium startet Umfrage](#3)
:::

## Gemeinfreies BRD-Gründungsdokument online frei zugänglich {#1}

Der 23. Mai 1949 gilt als Gründungsdatum der Bundesrepublik Deutschland:
An diesem Tag erschien mit dem Grundgesetz offiziell die Verfassung der
BRD. Die originale **Urfassung des Grundgesetzes** befindet sich tief
unter der Erde: Sie lagert im sogenannten [Barbarastollen im
Breisgau](https://de.wikipedia.org/wiki/Barbarastollen#/media/Datei:Einlagerung_Grundgesetz_im_Barbarastollen_(Oberried)_jm22151.jpg)
(siehe obiges Bild). So tief müssen Interessierte nun nicht mehr
hinabsteigen, um sich einen Eindruck von dem historischen Dokument zu
machen. Ein Klick auf [Wikimedia
Commons](https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Urschrift_des_Grundgesetzes_(autograph_of_the_German_Constitution_of_1949).pdf)
reicht heute völlig aus.

Denn 74 Jahre nach Gründung der BRD ist endlich auch die Urschrift des
Grundgesetzes in digitalisierter Form für die Öffentlichkeit zugänglich.
Als amtliches Werk unterliegt das Grundgesetz zwar **keinem
Urheberrecht**, es ist
[gemeinfrei](https://irights.info/schlagwort/gemeinfreiheit). Und doch
brauchte es erst eine Anfrage nach dem [Informationsfreiheitsgesetz
(IFG)](https://www.gesetze-im-internet.de/ifg/) durch die Jura-Plattform
[openJur](https://openjur.de/) und mehrere Runden im Behörden-Ping-Pong,
bis ein Digitalisitat online gestellt werden konnte.

[![](https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Grundgesetz_Auszug_PD-490x232.jpg){.alignnone
.size-content .wp-image-31909 loading="lazy" width="490" height="232"
srcset="https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Grundgesetz_Auszug_PD-490x232.jpg 490w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Grundgesetz_Auszug_PD-300x142.jpg 300w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Grundgesetz_Auszug_PD-768x364.jpg 768w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Grundgesetz_Auszug_PD-225x107.jpg 225w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Grundgesetz_Auszug_PD-150x71.jpg 150w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Grundgesetz_Auszug_PD.jpg 874w"
sizes="(max-width: 490px) 100vw, 490px"}](https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Grundgesetz_Auszug_PD.jpg)

- [Digitalisierte Urschrift des Grundgesetzes bei
  openJur](https://openjur.de/i/grundgesetz.html)
- [Hintergrund-Bericht bei
  netzpolitik.org](https://netzpolitik.org/2023/oeffentliches-geld-oeffentliches-gut-das-original-grundgesetz-von-1949-ist-erstmals-digital-zugaenglich/)

## Digitaler Vertragsgenerator unterstützt Autor\*innen bei Open-Access-Veröffentlichungen {#2}

Forschende, die sich zur Publikation ihrer wissenschaftlichen Arbeiten
mit einem Verlag zusammentun, schließen dafür in der Regel einen
**Verlagsvertrag** ab. Solche Verträge bilden die rechtliche Grundlage
für die Zusammenarbeit, sind aber oft schwer zu durchblicken. In manchen
Fällen beispielsweise treten Autor\*innen, ohne es besser zu wissen, zu
umfangreich Nutzungsrechte an Verlage ab. Der Vertragsgenerator hilft
Autor\*innen dabei, bei Verlagsverträgen durchzusteigen und sie nach
eigenen Wünschen anzupassen. Das stärkt die Kompetenz und langfristig
damit auch die Verhandlungsmacht der Urheber\*innen.

Das digitale Tool ist modular aufgebaut und folgt einem
Entscheidungsbaum, der diverse Parameter abfragt. Darunter etwa die
gewünschte
[Creative-Commons-Lizenz](https://irights.info/kategorie/themen/creative-commons-lizenzen),
die Mitgliedschaft in der [VG
Wort](https://irights.info/artikel/wie-eine-verwertungsgesellschaft-funktioniert/31225),
die Zahlung von Open-Access-Gebühren oder ob Werke Dritter in der
Publikation vorkommen (wie beispielsweise Grafiken, siehe Screenshot
unten). Zum Ende generiert das Tool einen **maßgeschneiderten
Mustervertrag** entlang der gewählten Parameter und stellt diesen im
Word-Format zur Verfügung.

[![](https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot-490x276.png){.alignnone
.size-content .wp-image-31910 loading="lazy" width="490" height="276"
srcset="https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot-490x276.png 490w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot-300x169.png 300w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot-900x507.png 900w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot-768x433.png 768w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot-1536x865.png 1536w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot-225x127.png 225w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot-150x84.png 150w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot-1320x743.png 1320w, https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot.png 1550w"
sizes="(max-width: 490px) 100vw, 490px"}](https://irights.info/wp-content/uploads/2023/05/Mioto_Screenshot.png)

**Entwickelt wurde der Vertragsgenerator** im [BMBF-geförderten Projekt
AuROA](https://projekt-auroa.de/) als Kooperation zwischen der [Kanzlei
iRights.Law](https://irights-law.de), dem Startup
[Mioto](https://mioto.app/case-study-i-rights-law), der Unibibliothek
Duisburg-Essen, der Uni Mainz und der IST-Hochschule für Management in
Düsseldorf. Für die rechtliche Expertise war [Paul
Klimpel](https://irights.info/author/paul-klimpel), für die technische
Ausgestaltung Finn Schädlich zuständig. Der Vertragsgenerator eignet
sich prinzipiell auch für den Einsatz von [Open Educational
Resources](https://irights.info/kategorie/themen/bildung-open-educational-resources)
(offene Bildungsmaterialien, OER). Das Tool lädt zum Ausprobieren und
Durchklicken ein:

- [Open-Access-Vertragsgenerator (Projekt
  AuROA)](https://projekt-auroa.de/vertragsgenerator/)

## Info-Podcast zum E-Lending, Justizministerium startet Umfrage {#3}

Trotz des Namens -- Bibliothek bedeutet wörtlich soviel wie
[„Bücherschrank"](https://irights.info/artikel/die-offene-bibliothek-vom-buecherschrank-zum-ort-des-gemeinwesens/31450)
-- bieten Bibliotheken heutzutage viel mehr als Bücher. Auch eine große
Auswahl an digitalen Medien wie **eBooks** gehört vielerorts dazu.
Nutzer\*innen können diese digital ausleihen (sogenanntes
[E-Lending](https://irights.info/artikel/mit-der-lizenz-zum-lesen-was-e-books-von-physischen-buechern-unterscheidet/31188))
und über die eigenen Endgeräte nutzen (etwa über die
[OnLeihe](https://de.wikipedia.org/wiki/Onleihe)).

Die Nachfrage nach digitaler Literaturversorgung steigt, die
**Abrechnung des E-Lendings** verursacht aber schon seit Jahren Streit
zwischen Bibliotheken und Verlagen. Letztere sehen unter anderem
wichtige Einnahmen aus dem Buchgeschäft bedroht, wenn Beststeller
zeitnah nach Verkaufsstart in Bibliotheken angeboten werden. Wer mehr
über den Konflikt erfahren will, kann den **30-minütigen Beitrag**
„[[E]{dir="ltr" role="presentation"}[--]{dir="ltr"
role="presentation"}[Books ausleihen]{dir="ltr" role="presentation"}
[--]{dir="ltr" role="presentation"} [Warum Verlage und]{dir="ltr"
role="presentation"} [Bibliotheken um die Onleihe streiten" anhören. Das
von SWR2 Wissen produzierte Feature bietet eine informative und
vielstimmige Darstellung des Problems:]{dir="ltr"
role="presentation"}]{#page3R_mcid1 .markedContent}

- [[[„E]{dir="ltr"
  role="presentation"}](https://www.swr.de/swr2/wissen/e-books-ausleihen-warum-verlage-und-bibliotheken-um-die-onleihe-streiten-swr2-wissen-2023-04-01-100.html)[[--]{dir="ltr"
  role="presentation"}[Books ausleihen]{dir="ltr" role="presentation"}
  [--]{dir="ltr" role="presentation"} [Warum Verlage und Bibliotheken um
  die Onleihe streiten"]{dir="ltr"
  role="presentation"}](https://www.swr.de/swr2/wissen/e-books-ausleihen-warum-verlage-und-bibliotheken-um-die-onleihe-streiten-swr2-wissen-2023-04-01-100.html)
  [(SWR2 Wissen)  
  ]{dir="ltr" role="presentation"}]{#page3R_mcid1 .markedContent}

Das Bundesjustizministerium (BMJ) startet zudem eine **Umfrage zum
E-Lending in öffentlichen Bibliotheken**. Diese soll (neben einer
separaten quantitativen Studie) eine Wissensgrundlage für das
Ministerium schaffen, um eine „faire" Ausgestaltung des
Vergütungssystems auf gesetzgeberischer Ebene voranzutreiben.
Interessierte Kreise sind dazu aufgerufen, den gut 30 Fragen umfassenden
Fragebogen auszufüllen und unter der angegebenen Email-Adresse
einzureichen. Sie können damit ihre Perspektive(n) einbringen und auf
den Regulierungsprozess Einfluss nehmen. Die Umfrage dürfte sich vor
allem an Bibliotheken und Verlage richten, aber prinzipiell können alle
Betroffenen sich in Stellungnahmen äußern. Als **Einreichfrist ist der
23. Juni** angegeben:

- [Gelegenheit zur Stellungnahme zum Thema E-Lending
  (BMJ)](https://www.bmj.de/DE/Themen/FokusThemen/Urheberrecht/Fragen_eLending.pdf?__blob=publicationFile&v=3)

::: {.merksatz}
**[iRights.info](https://irights.info/) informiert und erklärt rund um
das Thema „Urheberrecht und Kreativität in der digitalen Welt".**

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Open-Access-Vertragsgenerator -- E-Lending: Podcast und
Umfrage](https://irights.info/artikel/grundgesetz-open-access-vertragsgenerator-e-lending/31908){rel="nofollow"}
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Zum 74. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland muss niemand für das gemeinfreie Original des Grundgesetzes unter die Erde steigen: Ein Digitalisat ist nun online verfügbar. Ein Online-Vertragsgenerator hilft dabei, passgenaue Musterverträge für Open-Access-Publikationen zu generieren. Und das Justizministerium startet eine Umfrage zum E-Lending in Bibliotheken.

Rogue Scholar Beiträge

Urfassung des Grundgesetzes online – Open-Access-Vertragsgenerator – E-Lending: Podcast und Umfrage